Mineralöl in Lebensmitteln

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Mineralöl in Lebensmitteln...ein paar Erklärungen

 

Was ist Mineralöl?
Mineralölkohlenwasserstoffe stammen in erster Linie aus Rohöl. Sie werden auch synthetisch etwa aus Kohle oder Erdgas hergestellt. Es handelt sich dabei um eine sehr uneinheitliche Gruppe von Stoffen, die Tausende von chemischen Verbindungen umfasst. Unterteilt werden sie in zwei Hauptgruppen: die gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffe, die MOSH - das steht für "mineral oil saturated hydrocarbons" - und die aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffe, sogenannte MOAH. Diese Abkürzung steht für "mineral oil aromatic hydrocarbons". In der Analytik nicht ganz einfach von den MOSH zu trennen sind die "polyolefin oligomeric saturated hydrocarbons" (POSH), die aus bestimmten Kunststoffverpackungen auf Lebensmittel übergehen können. 


Wie gefährlich ist Mineralöl?
Weil es um viele unterschiedliche Verbindungen geht, gibt es auf diese Frage keine einfache Antwort. Klar ist, dass MOSH sich in Lymphknoten, Leber, Milz und Fettgewebe anreichern und Organe schädigen können - im Tierversuch haben Wissenschaftler Schäden an Leber und Lymphknoten nachgewiesen. MOAH sind noch bedenklicher: In dieser Gruppe befinden sich Substanzen, die in geringsten Mengen Krebs erregen können. Definitiv unter Krebsverdacht steht die Gruppe der aromatischen Kohlenwasserstoffe, deren chemischer Aufbau aus drei bis sieben Ringsystemen besteht, sagt die oberste europäische Lebensmittelbehörde Efsa. Den Umkehrschluss, dass die übrigen Verbindungen unbedenklich seien, ziehen daraus aber nur besonders mutige Lebensmittelhersteller. Von den Behörden will sich keiner so weit aus dem Fenster lehnen: Die mangelnde Studienlage, die Komplexität der Gemische - so einfach sei das nicht zu beurteilen, sagen die europäische Efsa und das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) auf Nachfrage von ÖKO-TEST. Auszuschließen sei ein "kanzerogenes Potenzial" auch nicht bei MOAH mit weniger als drei Ringsystemen. Die Forderung lautet, und so deutlich formuliert das BfR selten: "Es sollte kein nachweisbarer Übergang von MOAH auf Lebensmittel stattfinden."

 

Bericht zum besseren Verständnis bitte ansehen: https://www.youtube.com/watch?v=adNbuniVs9I&feature=youtu.be 

 

Werden MOH mit <C24 nachgewiesen, so fand die Kontamination ausschließlich über die Gasphase statt (Verpackungen, Druckluft).               Bei MOH mit >C24 wurde zumindest ein Teil der Kontamination durch direkten Kontakt eingetragen (beispielsweise über Schmierstoffe von Maschinen oder Druckluft).  Studien bestätigen, dass MOSH in verschiedenen menschlichen Organen, insbesondere in der Leber, akkumulieren. Die Anreicherung erfolgt in den Granulomen der Leber und in Tierversuchen wurden entzündliche Prozesse ausgelöst. Eine Studie zu MOSH erfolgte u. a. von der EFSA. Hier wurde die Akkumulation der MOSH in Leber, Milz und Fettgewebe von Tieren nachgewiesen. In Rattenlebern war unerwartet eine Granulombildung, insbesondere durch n-Alkane, zu beobachten. Hier wurde die sich widersprechende Bewertung deutlich, zumal einige dieser Stoffklassen als Kunststoff-Additive und Lebensmittelzusatzstoffe zugelassen sind.

Die Anreicherung im Gewebe erfolgt bis C25, über C26 eingeschränkt und ist über C35 vernachlässigbar. Die Metabolisierung erfolgt bei <C20, wobei die möglichen Oxidationsprodukte noch nicht untersucht wurden. PAK (Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe) werden im menschlichen Körper metabolisiert und sind dann genotoxisch. Daher ist bei MOAH auch zu erwarten, dass diese im Körper metabolisiert werden und dann die Toxizität noch steigt.

Ob MOAH komplett im Körper oxidiert werden, ist ebenso unbekannt wie die Frage, ob diese nur leicht zum Keton und zur Säure oxidieren, die dann aufgrund der höheren Polarität im Körper fest andocken und über Jahre angereichert werden. Zukünftige Studien können hier noch ganz andere Gefahrenpotenziale aufzeigen.

Eingebrachte Mineralöle in Lebensmittel, ob durch Verpackungen oder Maschinen oder speziell durch Druckluft, haben dort absolut nichts zu suchen!

Bei einer Risikoanalyse wird man da schnell fündig.